Pfadfinder Stamm St. Sebastian Kuppenheim
Abschied von einem Weggefährten - Gut Pfad, lieber Paul Frosch
Paul Frosch und die Kuppenheimer Pfadfinder – über
Jahrzehnte hin war das quasi gleichbedeutend. Jetzt hat
die Pfadfinderfamilie einen ihrer ganz großen Förderer
verloren. Wir trauern um unser Ehrenmitglied und sind in
Gedanken bei seiner Familie.
Für den Pfadfinderstamm war Paul ein Glücksfall. Er ist
quasi von Beginn an dabei und hat den Stamm zu dem
gemacht, was er heute ist. Ein lebendiger Jugendverein
mit vielen aktiven Mitgliedern, mit engagierten Leitern, mit
pädagogischen Standards und immer neuen Ideen. So
kennen ihn die älteren Mitglieder noch: Paul war ein
Querdenker und Idealist, und er war die Stimme der
Jugend. Auch in seiner Funktion als langjähriger
Gemeinderat und Pfarrgemeinderat hat er sich ímmer für
die Belange der Jugend eingesetzt, auch gegen
Widerstände.
Wenn es im Truppraum nach Pfeife gerochen hat, war Paul nicht weit! Und es roch oft nach Pfeife. Sein Leben war
die Pfadfinderei – auch deshalb wurde er nach seiner aktiven Zeit zum Ehrenvorstand ernannt und erhielt außerdem
eine der höchsten Auszeichnung, die man als Pfadfinder erhalten kann, die Georgsmedaille. Eine Art
Bundesverdienstkreuz der Pfadfinder. Von 1957 bis 1999 stand Paul mit kurzen Unterbrechungen dem Stamm vor, er
war über Jahrzehnte selbst Gruppenleiter. Ein großes, persönliches Anliegen war ihm dabei immer die Leiteraus- und
Fortbildung, weil es ihm wichtig war, dass die Kinder und Jugendlichen von geschulten Leitern begleitet werden.
Dabei ging er selbst mit gutem Beispiel voran und absolvierte bereits 1963 den sogenannten Woodbadge-Kurs, die
höchste Stufe der Leiterausbildung in der DPSG.
Deutsch-französische Austausche und Lager, große Diözesanlager unter Federführung der Kuppenheimer, die
großen Schaulager bei der Madonna mit Seifenkistenrennen, schon in den 70er-Jahren erstmals der Einsatz für die
damals noch sogenannte Dritte Welt. 1976 kam die Gründung einer Wölflingsmeute, der jüngsten Pfadfinderstufe und
ein wachsender Stamm. Der Nikolausdienst – bis heute beliebt - und die Pfadfinderwiese im Krebsbachtal, der
Gruppenraum im Arche-Noah-Kindergarten, die Werkstatt in der Alten Schule, das erfolgreiche Sepp-Klumpp-Haus in
Freiolsheim, wo Paul etliche Stunden Arbeit investiert hat - alles unvergessen, alles trägt die Handschrift unseres
Ehrenmitglieds.
„Wer sich auf diesen Pfadfinderstamm einlässt, wird hier Weggefährten finden. Aber auch Orientierung für das
Hineinwachsen in die Welt, als human und sozial handelnder Mensch und auch Zielpunkt für sein Leben aus dem
christlichen Glauben.“ Das hat uns Paul zum 50-Jährigen ins Stammbuch geschrieben. Und was stand bereits
symbolisch auf dem Grabstein des Pfadfindergründers Baden Powell? „Habe meine Aufgabe erfüllt, bin nach Hause
gegangen.“
Gut Pfad, lieber Paul!
Pfadfinder Stamm St. Sebastian Kuppenheim
Gut Pfad, Hans-Jürgen Hertweck
Es war ein legendärer Stammesabend: Pfadfinder aus Benin und Kuppenheim
feierten und tanzten gemeinsam im Truppraum. Zu verdanken hatten wir diese
und viele weitere internationale Begegnungen vor allem einem: Hans-Jürgen
Hertweck. Doch jetzt hat Hansi unseren gemeinsamen Weg viel zu früh
verlassen. Der Stamm trauert um einen seiner großen Förderer. Nächstes Jahr
hätte Hans-Jürgen sein 50-Jähriges in unserem Kreise gefeiert. „Doch die
Pfadfinderkluft, die zog er nie aus“, diese Textzeile aus der Pfadfinderparodie
passte auf ihn, wie auf wenige. Von Kindesbeinen dabei, war Hans später lange
Jahre Jungpfadfinderleiter und Roverrundensprecher. Er leitete den Stamm als
Vorstand und war als Sparkässler natürlich auch oft für die Finanzen zuständig.
In Erinnerung bleibt aber vor allem sein Blick über den eigenen Tellerrand:
Pfadfinder bilden eine Weltgemeinschaft - und Hans lebte diese
Internationalität. Früh ging er mit seinen Jungpfadfindern ins internationale
Lager nach Kandersteg. Privat hat er mit dem Rucksack alle Kontinente bereist.
Und er war es auch, der Gäste aus Benin, aus Ruanda oder Bolivien nach
Kuppenheim holte. In der Pfarrgemeinde, auf Bezirks- und Diözesanebene
übernahm er Verantwortung, bei unserem Pfadfinderhaus in Freiolsheim
ebenso wie in der internationalen Entwicklungsarbeit. Er reiste zu Pfadfindern
nach Afrika und Südamerika und ließ seinen Heimatstamm an diesen
Erfahrungen teilhaben.
Heute hier, morgen dort, immer unterwegs, immer was Neues ausprobieren, nie stehen bleiben. Für Hans gehörte
die Aus- und Fortbildung der Gruppenleiter deswegen wie selbstverständlich dazu. Klar, dass er selbst die höchste
Ausbildungsstufe erreichte und damit das Woodbadge-Halstuch trug. Mit Hans verliert der Kuppenheimer
Pfadfinderstamm einen Berater, einen Wegbegleiter und vor allem einen guten Freund.
Gut Pfad Hansi